Als große Fans des alt-ehrwürdigen St. Regis in New York waren wir sehr gespannt, als wir vor kurzem in das neue Istanbuler St. Regis in der mondänen Wohngegend Nişantaşi eincheckten. Schließlich legte John Jacob Astor IV vor über 100 Jahren mit seinem New Yorker Hotel für seine Freunde den Grundstein für ein sehr individuelles und besonderes Hotel-Erlebnis.
Ein Gefühl von Zuhause will das St. Regis vermitteln, ermöglicht durch den hauseigenen Butler Service, der rund um die Uhr die Wünsche der Gäste von ihren Augen abliest. In den vergangenen Jahren hat die Starwood Gruppe das New Yorker Urgestein an der Fifth Avenue zu einer Marke umfunktioniert und derzeit über 40 Hotels unter gleichem Namen auf der ganzen Welt eröffnet. Tendenz steigend. Einige davon haben wir bereits getestet und waren leider nicht immer überzeugt, denn der Name St. Regis steht nicht nur für absoluten, unaufdringlichen Luxus – in einem St. Regis weht auch immer eine ganz besondere Aura, ein geheimnisvolles Wohlfühl-Versprechen – ein Spirit, den man nur schwer in Worte fassen kann: den man erleben muss.
Als wir vor dem architektonisch beeindruckenden Gebäude des türkischen Star-Architekten Emre Arolat aus unserem Wagen stiegen und von den Doormen sofort mit unserem Namen angesprochen wurden, war er wieder da. Dieser ganz besondere Spirit, den wir in anderen St. Regis-Häusern vermisst haben. Nach einem sehr schnellen, unkomplizierten Check-In, während dem wir die einladende Lobby mit vielerlei moderner Kunst der Demsa Collection of Art bestaunen konnten, begleitete uns der weltgereiste, charmante Chef-Butler Attila Cimsit auf unser Zimmer im 6. Stock des Gebäudes.
Unser 48qm großes Deluxe Zimmer überblickte den angrenzenden Maçka Park und bot einen herrlichen Blick auf den Bosphorus. Besonderes Highlight der Unterkünfte sind die mit Leder bezogenen Wände, mokkafarben und sanft mit Kupfer eingefasst. Eine Textur, die man unweigerlich anfassen muss. Luxus pur.
Umwerfend schön ist auch der gestreifte weiße Marmara-Marmor in den sehr großen Badezimmern – angenehm und praktisch ist das kleine, separate Ankleidezimmer, das auf jeden Fall ausreichend Platz für die Schrankkoffer von zwei Weltreisenden bietet.
Mit Leichtigkeit und hilfreichen Istanbul-Tipps machte uns Attila Cimsit mit den weiteren Features unseres Istanbuler Hideaways vertraut – und überraschte uns mit einem Smartphone auf unserem Schreibtisch, das wir während unseres Aufenthalts als Hotspot für unsere deutschen Handys nutzen konnten. Ein freundlicher Services des Hauses. Sensationell. Murmelz likes.
Vor dem Abendessen stand uns der Sinn nach etwas Entspannung. Das Iridium Spa im Untergeschoss des Hotels erinnerte uns vom Lichtkonzept her ein wenig an die berühmte Istanbuler Zisterne. Wie in einem geheimnisvollen Tempel fühlt man sich dort unten, an einem intimen Ort des Krafttankens. Perfekt also nach der Anreise, nach einem langen Stadtspaziergang oder ausgedehnten Shopping-Trip in den chicen Läden und Galerien von Nişantaşi.
Erholt und gestylt ging es dann zum Cocktail auf die Dachterrasse des Spago. Dem ersten Wolfgang Puck Restaurant außerhalb Amerikas. Signature Cocktails werden auch hier groß geschrieben – wir versuchten den „Duke of Earl“ einen Earl Grey-infused Gin & Tonic. Gefährlich gut. Fast hätten wir vor dem Dinner noch einen zweiten Drink bestellt. Murmelz Rezept-Variante gibt’s hier.
Die Küche im Istanbuler Spago erinnert sehr an die California Kitchen des Originals. Und das ist gut so. Moderne, kreative Gerichte, saisonal und dabei im asiatischen und mediterranen Stil. Crab Cake, Sushi oder frische Pizza aus dem eigenen Holzofen – hungrig geht hier niemand nach Hause.
Das rundum sehr stimmige Restaurant-Konzept komplettieren eine ausgesuchte Weinkarte und vor allem der sensationelle Blick über ganz Istanbul. Kein Wunder also, dass das Restaurant und die Spago Lounge viele Istanbuler Celebrities und Kreative anzieht. Spannende Menschen mit Visionen, die das Leben mit allen Sinnen genießen.
Unser Frühstück am nächsten Morgen nahmen wir in der St. Regis Brasserie im Erdgeschoss des Hotels ein. Die mondänen 1920er Jahre am Bosphorus werden hier durch ein stylishes Art-Deco-Design zitiert. Als wir den Blick streifen lassen, fühlen wir uns sogar ein wenig wie in New York oder Paris. Das angebotene Frühstück umfasst so ziemlich alles, was man in Hotels dieser Güte kennt – gefreut hätte uns lediglich noch etwas mehr Lokalkolorit, das wir in anderen Häusern in Istanbul bereits erleben durften.
Dermaßen gestärkt zogen wir mit unserem Hotel-Smartphone durch das hügelige Nişantaşi und streiften durch viele spannende Galerien und Läden angesagter internationaler und türkischer Designer. Die Neighbourhood erinnert sehr an Soho und lässt einen durch die vielen Eindrücke die Zeit wie im Flug vergessen. Groß ist auch das Angebot an Restaurants, Bars und Cafés, sodass wir mühelos mehrere Tage hier hätten verbringen können.
Die Atmosphäre in Nişantaşi und die vielen Inspirationen motivieren zum baldigen Wiederkommen an den Bosphorus. Nicht zuletzt durch das wirklich ganz besondere, individuelle Hotel-Erlebnis im St. Regis Istanbul – wie wir finden, einem würdigen Ableger der großen „Old Lady“ in Manhatten.
„Hoşca kal“, St. Regis Istanbul.
Istanbul bietet natürlich noch so viel mehr und ist trotz aller Bedenken, die man hinsichtlich der allgemeinen Sicherheit haben mag, immer eine Reise wert. Wer mehr Reise-Info zur 14-Millionen-Metropole zwischen Europa und Asien erhalten will, wird hier fündig: https://murmelz.com/index.php/2015/06/06/istanbul-auf-einen-tanz-mit-den-derwischen/
ST. REGIS ISTANBUL
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