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Wir kamen gerade noch rechtzeitig zur Gartenschau, die jedes Jahr im Mai mit den besten Gärtnern Frankreichs organisiert wird. Dort werden Blumen, Sträucher, Obst und Gemüse feilgeboten. Blühende Rosen des schlosseigenen Gartens verzaubern die Luft mit ihrem Duft. Bienvenue au Château La Chenevière!
Das kleine Schloss aus dem 18. Jahrhundert liegt eingebettet in einen wunderschönen zwölf Hektar großen Park mit alten, mächtigen Ginkgobäumen, wuchtigen Platanen, Zedern und Eichen. Ganz in der Nähe der D-Day Landungsstrände, zwischen dem pittoresken Hafenort Port-en-Bessin und der Stadt Bayeux, berühmt wegen ihres 70 Meter langen Wandteppichs aus dem 11. Jahrhundert, der im Museum zu besichtigen ist.
Das Schloss
Das Haus atmet Geschichte. Bevor es die Deutschen und die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg besetzten, war die Schlossanlage eine berühmte Aufzuchtfarm für Fohlen und wurde für den Anbau von Hanf genutzt.
Die Pflanzen dienten der Herstellung von Tauen und Bekleidung für Fischer. Heute ist der blühende Garten ein Ort der Ruhe mit Lounge, beheiztem Außenpool und Tennisplatz. Die 29 Zimmer und Suiten verteilen sich auf zwei Gebäude: das Haupthaus und der ehemalige Pferdestall. Wer ganz privat bleiben möchte, mietet sich das 150 Quadratmeter große Escures-Haus nur fünf Minuten vom Schloss entfernt. Vorbildlich renoviert präsentieren sich die im Design sehr unterschiedlichen Zimmer, die elegant und gemütlich in warmen Farben gehalten sind. Und endlich mal ein Hotel mit Internetzugang ohne Kosten und Code.
Restaurant Le Botantiste
Am Abend haben wir einen Tisch im Restaurant Le Botaniste mit Blick in den Garten reserviert. Küchenchef Didier Robin bezieht seine Produkte fast ausschließlich aus der Normandie. Kräuter, Obst und Gemüse stammen aus dem Schlossgarten und der Honig zum Frühstück von den hauseigenen Bienenstöcken.
Die Speisekarte zählt detailliert alle 32 Produzenten auf. Der Lachs stammt von Jean- Marc Ledot aus Bayeux und die Salzwiesenlämmer wachsen bei Gérard Legruel auf, der auch Sterneköche in Paris beliefert und sich zusätzlich auf den Anbau alter Gemüsesorten spezialisiert hat. Wir probieren zarte Makrele begleitet von gegrilltem Spargel mit Artischockenchips und – eine Hommage an den Hanfanbau – mit Hanföl aromatisiert. Sowohl handwerklich als auch geschmacklich perfekt sind die Ravioli, hauchdünner Teig gefüllt mit Entenstopfleber und Schnecken, benetzt mit einer intensiven mit Ingwer verfeinerten superben Rindfleischconsommè – geniale Kombination! Die Ravioli sind das Highlight des Abends. Die Seezunge mit Erbsenbrei überzeugte hingegen nicht – fad, geschmacklos, totgegart. Das Rinderfilet mit Karottengitter obenauf ist in Konsistenz und Geschmack gut, leider durchgebraten, obwohl medium bestellt. Ravioli und Makrele zeigen, Robin und seine Crew können kochen, aber sind zu zögerlich und vorsichtig beim Würzen und manchmal unterlaufen handwerkliche Fehler. Der Abschluss versöhnte uns: In der Normandie, die Region der drei großen C’s, probieren wir Cidre, Calvados und Camembert. Der Käsewagen war mit auf den Punkt gereiften Käse gut bestückt, der Cidre süffig und der Calvados fein und herb.
Murmelz Vote
Gepflegtes Hotel für ruheliebende Paare. Ein charmanter Ort zum Feiern und Entspannen. Der Service ist aufmerksam und hilfsbereit. Schwingen Sie sich mit Picknickkorb auf eines der hauseigen Fahrräder und erkunden Sie die wunderschöne Landschaft der Normandie. Schlösser – ob groß, ob klein – gibt es hier zuhauf, ebenso wie kilometerlange Sandstrände.
LA CHENEVIÈRE
F-14520 Port-en-Bessin
+33 (0) 231 51 25 25 I reservation@lacheneviere.com I www.lacheneviere.com